Schrödinger’s Cat and the Raiders of the Lost Quark im Test

Team17 und Italic Pig haben vor kurzem das Rätsel um Schrödingers Katze gelöst und herausgefunden welche Macht sich hinter dem Mysterium versteckt. Physiker und aufmerksame Fans der Serie The Big Bang Theory dürften das Phänomen um die Katze des Physikers Schrödinger kennen. Trotzdem wage ich mich nochmal an eine kurze Erläuterung des Gedankenexperiments: Wenn eine Katze mit einer Apperatur, die gesteuert durch den radioaktiven Zerfall die Katze innerhalb einer Stunde mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% tötet, in eine undurchdringliche Kiste gepackt wird. Ist die Frage, in welchem Zustand sich die Katze nach einer gewissen Zeit befindet, so nimmt der Plüschtiger solange beide Zustände, tot oder lebendig an, bis man nach geschaut hat. Erst beim öffnen der Kiste kann man mit 100% Sicherheit sagen ob der Plüschtiger noch lebt oder tot ist. Dies ist Analog zu der Frage, welchen quantenmechanischen Zustand ein System hat. Die kleinen Quarks wollen in unserem Fall den Plüschtiger aber nicht umbringen sondern helfen.

Wir müssen wohl einen anderen Weg finden, da das Tor verschlossen ist.
Wir müssen wohl einen anderen Weg finden, da das Tor verschlossen ist.

Schrödinger Katze wird gerufen, als auf einmal im Particle Zoo das seltsame Quarks hermetisch abgeriegelt wird und alle anderen Zoobewohner frei im Park herum laufen. Keiner weiß so richtig was los ist und wer hinter dem Ganzen steckt. So machen wir uns auf die Suche nach einem Weg an den Sperren vorbei, um zum seltsamen Quark zu gelangen. Auf dem Weg begegnen wir allerhand Zoowächtern die uns Tipps geben, wie es weiter geht oder zusätzliche Aufgaben, wie das Einfangen der entlaufenen Zoobewohner. Auf unserem Abenteuer begegnen wir 4 verschiedenen Arten von Quarks, die alle eine besondere Eigenschaft haben. Um diese zu nutzen müssen wir 3 der gleichen Sorte miteinander verbinden.

Eine Auflistung der verschiedenen Kombinationen findet man im Startmenü
Eine Auflistung der verschiedenen Kombinationen findet man im Startmenü

Die Möglichkeiten sind groß, sie lassen uns fliegen, Plattformen erstellen, uns durch Gestein bohren oder erstellen ein Schutzschild. Aber man kann nicht nur gleichfarbige Quarks miteinander verbinden, sondern auch mischen, was zur Folge hat, dass eine Mischung aus den zuvor genannten Fähigkeiten entsteht. So gibt es insgesamt 12 verschiedene Kombinationen, die wir benötigen um die Level zu absolvieren. Mit dem kombinieren verschiedener Quarks sind Fallschirme, schwebende Plattformen, Raketen und noch mehr möglich. Leider gibt es die verschiedenen Quarks häufig im Überfluss, wodurch keine wirklichen Rätsel entstehen. Hier verschenkt der Titel unheimlich an Potential.

 

Schrödingers Katze schmeißt mit Vektoren um sich
Schrödingers Katze schmeißt mit Vektoren um sich

Die verschiedenen Kombinationen hören sich erst Komplex ab, gehen aber tatsächlich sehr schnell in den Spielfluss über. Über die 4 Schultertasten des Controllers kann man die entsprechende Kombination für den gewünschten Effekt eingeben. Die restliche Steuerung läuft über den linken Analog-Stick und den 4 Tasten. Mit denen wir Springen, Schlagen und uns Umsehen können. Leider hat man das Gefühl, dass die Steuerung immer ein Stück weiter läuft, als wir eigentlich steuern, womit ein präzises Lenken unserer Katze nicht ganz einfach ist. Man hat das Gefühl, als würde man die ganze Zeit auf Eis laufen. Gerade bei einem Jump & Run Titel erhoffe ich mir eine präzise Steuerung um auch knifflige Stellen meistern zu können. So ist es schnell frustrierend wenn man das zehnte Mal über einen Vorsprung rutscht von dem man weiter springen müsste.

 

Nerdige Sprüche und ein netter Soundtrack werten den Titel auf. Leider ist der Soundtrack aber recht kurzweilig und wiederholt sich recht schnell. Die englische Synchronisation ist gut verständlich, wer aber eher auf Deutsch spielt muss sich mit den Untertiteln Vergnügen, denn außer der englischen Synchro ist keine vorhanden. Problematisch ist auch, dass die Synchro leicht den Animationen hinterher hinkt.

Mit dem Schild können wir uns durch den grünen Schmodder rollen
Mit dem Schild können wir uns durch den grünen Schmodder rollen

In dem Spiel ist eine deutliche Handschrift von den Worms Machern Team17 zu erkennen. Das Leveldesign und die Haptik mit zerstörbaren Umgebungen erinnert stark an das Geballer mit Freunden. Der Sidescroller hat eine Hauptebene, in der die Action komplett spielt, und eine Hintergrundebene. Leider hängt ihr auch die Krux. Das Leveldesign ist recht fad und es wirkt teilweise unfertig, was zur Folge hat, dass die Levels eher einem Sandbox-Titel ähneln. Man hat immer wieder das Gefühl, man kann durch die einzelnen Abschnitte ohne große Hindernisse durch laufen. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und machen einen lebendigen Eindruck, was den Gesamteindruck aber nur ein wenig anhebt.

Fazit

Schrödingers Katze und die Jagd nach dem verlorenen Quarks verschenkt großes Potential in der Idee der verschiedenen Quarks. Hätte man mehr Liebe in das Level Design und der Texturierung gelegt, hätte man hier einen richtigen Rätselkracher kreieren können. Stattdessen sehen die Levels wirsch und unstrukturiert aus. Schade! Auch an Sound hätte man feilen können, was aber nicht so sehr ins Gewicht fällt. Trotz allem hält der Titel für kleine Nerds wie mich, doch immer mal wieder einen Lacher parat. Ich hoffe das Team 17 und Italic Pig sich über das Potential des Systems, welches sie hier geschaffen haben bewusst sind und noch einen Titel erschaffen, der dieses ausschöpfen kann.

Schrödinger's Cat and the Raiders of the Lost Quark
Grafik/Präsentation
67
Gameplay
68
Spielspaß
75
Leserwertung0 Bewertungen
0
70